Bundestag startet Tiktok-Offensive
Der Bundestag will Tiktok erobern, um junge Menschen zu erreichen. "Wenn man fragt, wo sie sich informieren, dann ist das bei jungen Leuten TikTok", erklärte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner den Schritt. Doch es gibt auch Sicherheitsbedenken.
Warum Tiktok? Mit den künftigen Inhalten auf Tiktok will der Bundestag die Menschen erreichen, für die die Plattform eine der wichtigsten Informationsquellen ist "Wenn es dieses Medium gibt, wäre es ziemlich unsinnig, da nicht auch über unsere Arbeit zu informieren und das Parlament darzustellen", sagte Klöckner der Dpa. Der Bundestag könne dort mit kurzen, prägnanten Videos Einblicke in seine Arbeit liefern und das Vertrauen in demokratische Institutionen stärken.
Wie nutzt die Politik Social Media bis jetzt? Schon jetzt bespielen Regierung, Kanzler und andere Parteien Tiktok, insbesondere die AfD ist dort präsent. Der Bundestag ist bisher bereits auf den Plattformen Instagram, Youtube, Whatsapp, X, Mastodon, Bluesky und Linkedin präsent.
Ist das sicher? Unterstützer wie Wolfgang Kubicki sehen Tiktok als Chance, Akzeptanz für parlamentarische Abläufe zu schaffen. Gleichzeitig wird die Frage laut, wie seriös politische Kommunikation auf einer Plattform funktionieren kann, die vor allem für Unterhaltung bekannt und immer wieder auch Raum für Falschinformationen bietet. Die Social-Media-App des chinesischen Mutterkonzerns Bytedance steht außerdem wegen zu wenig Jugendschutz und einem intransparenten Umgang mit Daten in der Kritik. Auch Klöckner hält Tiktok nicht für unproblematisch, "aber es ist nicht verboten. Und auf dieser Plattform, an dieser digitalen Theke sind Menschen, die sich nirgendwo anders informieren."