NEWS. FAKTEN. EMPFEHLUNGEN. FÜR & ÜBER GLEICHBERECHTIGUNG.
Nein-Sagen ◆ Non-promotable Tasks ◆ Podcast mit dem Dialoghaus ◆ Neue Zahlen zu Hass im Netz ◆ Ehrliche E-Mail-Sign-Offs ◆ 3 Fragen an M.STORIES
Sieben Wochen 2024 liegen schon hinter uns. Genügend Zeit, um Neujahrsvorsätze in Routinen verwandelt oder wieder verworfen zu haben. Um nochmal frischen Wind reinzubringen, will ich heute über einen Evergreen-Vorsatz sprechen, der (zumindest in meinem Umfeld) häufig in der Kategorie »wieder verworfen« landet: das gute alte Nein-Sagen.
Kleines Wort, große Wirkung, heißt es immer wieder von Expert*innen. Mit dem richtigen No-Thank-You-Einsatz im Job können wir nicht nur eigene Bedürfnisse in den Fokus rücken, sondern damit auch Stress reduzieren und die Work-Life-Balance insgesamt verbessern. Trotzdem scheitert es bei vielen immer wieder an der Umsetzung, inklusive mir.
Mit kleinen Schritten zu starten, kann hier, wie so oft, hilfreich sein. Ein sinnvoller Anfang wäre zum Beispiel die Ablehnung von non-promotable Tasks (NPTs). Neue Mitarbeiter*innen einarbeiten, in Meetings mitschreiben, Team-Events und Feiern organisieren – Aufgaben, von denen Unternehmen und Kolleg*innen zwar profitieren, die uns aber davon abhalten, an Projekten zu arbeiten, die auf Karrierefortschritt und eine mögliche Beförderung einzahlen. Solche Aufgaben werden übrigens besonders gerne an Frauen gegeben. Hinzu kommt, dass Frauen ganze 48 Prozent anfälliger dafür sind, sich freiwillig für NPTs zu melden. Autsch.
Auch wenn ich persönlich ne kleine Abneigung gegen inspirierende Zitatkacheln und Sprüche hege, ist an »Jedes Nein ist ein Ja zu dir selbst« leider viel dran. Und ein Nein zu einem NPT ist praktischerweise außerdem ein Ja zu deiner Karriere. Vielleicht braucht es einfach ein bisschen Pathos, um den Vorsatz nochmal neu forcieren zu können.
SCHON ENTDECKT?
New Pod: Warum ist Inklusion das Gegenteil von Sex? Die Antwort gibt es in der neuen 5050-Podcastfolge mit dem Dialoghaus Hamburg. CEO Svenja Weber und Dialog im Dunkeln-Guide Klaus Blopp sprechen mit Isa und Kira über ihre Aufklärungsarbeit, wie wir mögliche Unsicherheiten im Kontakt mit behinderten Menschen ablegen können und darüber, warum Inklusion eine unverzichtbare Aufgabe aller Unternehmen ist. Zur Folge geht's hier.
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Byebye Lipstick: Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss hat sich von den strengen geschlechtsspezifischen Vorschriften rund um das Erscheinungsbild ihrer Flugbegleiter*innen verabschiedet. In Zukunft werden zum Beispiel sichtbare Gesichtspiercings erlaubt sein und Frauen nicht mehr verpflichtend Lippenstift tragen müssen. Laut der Luzerner Zeitung war ein Artikel des Swiss-Kabinenpersonalverbandes ausschlaggebend für die Änderung, in dem einige Ansprüche an Crew-Äußerlichkeiten als sexistisch beklagt wurden.
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Lauter Hass – leiser Rückzug: Fast jede zweite Person wurde schon einmal online beleidigt. Nach eigenen Angaben besonders häufig betroffen sind Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund, junge Frauen und queere Menschen. Und das hat Folgen. Die Mehrheit von ihnen steht aus Angst im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung, beteiligt sich seltener an Diskussionen und formuliert Beiträge bewusst vorsichtiger. Diese Erkenntnisse gehen aus »Lauter Hass – leiser Rückzug« hervor, einer neuen repräsentativen Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz. Alle Zahlen und Forderungen der Herausgeber*innen findest du hier.
Grafik: PR/ kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de
WHAT ELSE?
Streit in der Beziehung: »Meinst du mich oder das Patriarchat?«
Dr. Irène Kilubi : »Altersdiversität ist in Zukunft alternativlos«
Fünf Fehler, die den Aufstieg ins Top-Management ausbremsen (€)
Neue Studie: »Virtuelle Arbeitswelten sind der Turbo für New Work«
Sibel Schick: »Feminismus, der kein Problem mit Hierarchien hat, macht sich überflüssig«
FÜR GUT BEFUNDEN
❥ Tiktok der Woche
Tiktok-Empfehlungen als fester Bestandteil in meinen Newslettern habe ich euch versprochen und daran halte ich mich natürlich. Diesmal dabei: Ein bisschen Inspiration für ehrlichere E-Mail-Sign-Offs.
Grafik: Tiktok/ ern11xs
❥ Grund zum Feiern
Das »People of Deutschland«-Buch feiert seinen ersten Geburtstag. Geschenke dürfen da natürlich nicht fehlen und eins davon geht an uns alle: ein Podcast zum Buch. Darin spricht Gastautorin Mara Sandraseskaram jeden Donnerstag mit außergewöhnlichen Menschen, »die nicht nur erfolgreich sind in dem, was sie tun, sondern sich auch für ein besseres Miteinander einsetzen«. Hier geht’s zur aktuellen Folge mit Tuğba Tekkal.
❥ Women in Leadership
Isa ist Teil von Christine Lipskis aktuellem Foto- und Filmprojekt »Women in Leadership«. Das Projekt zeigt Perspektiven und Karrierewege verschiedenster Frauen, die nicht nur Führungspositionen innehaben, sondern auch für eine bessere Gesellschaft insgesamt einstehen. Die Ergebnisse werden ab dem 8. März – genau, dem internationalen Weltfrauentag – in der qvartr Gallery in Hamburg zu sehen sein. Um 18:30 Uhr startet die Vernissage.
Grafik: PR/ Christine Lipski
❥ »We rise, you rise«
»neue deutsche organisationen« suchen BIPoC, Migrant*innen bzw. Neue Deutsche (deine Selbstbezeichnung zählt) für das RISE Leadership-Programm. In einem Retreat-Format tauschen sich etwa 25 Teilnehmende aus ganz Deutschland vom 15. April 2024 bis 20. April 2024 in Berlin intensiv zu Themen rund um Leadership und Verantwortungsübernahme aus. Anschließend bleiben die Teilnehmenden Teil des RISE-Netzwerks. Klingt spannend für dich? Hier kannst du dich noch bis zum 18. Februar bewerben.
DREI FRAGEN AN
Mit M.STORIES, Medienplattform und Netzwerk, veranstaltet Gründerin Martina Panchyrz seit 2020 regelmäßige Business-Events mit klarem Fokus: Frauen vernetzen, bei der weiteren Karriere unterstützen und die Themen Diversität und Female Empowerment vorantreiben. Am 21. März findet ihr diesjähriges Female Business Festival in München statt. Wir haben mit Martina über Beweggründe und ihre Überzeugungen gesprochen.
Foto: PR/ Lisa Hantke
Letztes Jahr fand das erste Female Business Festival von M.STORIES statt. Wie kam es zu dem Festival?
»Ich war lange Zeit sehr glücklich in meinem Job als Chefreporterin bei ProSieben. Doch irgendwann wollte ich gern tiefer in die Themen eintauchen, die mich bewegen und mit denen ich einen Mehrwert für andere Menschen liefere. Zudem habe ich moderne Business-Events vermisst. Ich fand die Veranstaltungen oft zu steif, nicht besonders liebevoll gestaltet und es gab neben dem ganzen inhaltlichen Input keinen Ausgleich.
Warum neben den Talks, Panels und Masterclasses zu beruflchh frau fichen Themen nicht zwischendurch Yoga, Meditationen oder Kreativ-Workshops anbieten? Außerdem liebe ich es, spannende Menschen zu interviewen, und ich liebe gute Geschichten. Sie motivieren mich, bieten mir neue Erkenntnisse und helfen mir, meine Ziele und Träume schneller Wirklichkeit werden zu lassen. Das wünsche ich mir auch für andere Menschen. Warum nicht von den Menschen lernen, die schon viele Herausforderungen gemeistert haben?«
Das Female Business Festival steht dieses Jahr unter dem Motto »Go Big. Zeit für Veränderung«. Wieso hast du dich für dieses Motto entschieden? Und warum ist es für Frauen wichtig, sich zu verändern?
»Das Motto Go Big liebe ich einfach, weil ich Frauen dazu ermutigen möchte, sich die Karriere ihrer Träume aufzubauen, groß zu denken und mutig voranzuschreiten. Ich glaube, so einige Frauen können viele mehr erreichen als sie selbst denken. Ich mag auch den Spruch: 'Viele überschätzen, was sie in einem Jahr schaffen können und unterschätzen, was sie in fünf Jahren erreichen können.'
Veränderung ist wichtig, weil wir nur so die nächsten Schritte erreichen. Wenn wir alles so machen, wie immer, dann bleiben auch die Ergebnisse gleich. Ich möchte mit M.STORIES auch ermutigen, sich aus der Komfortszene zu wagen. Immer wenn ich mutig war und etwas bei M.STORIES verändert habe, kam das größte Wachstum.«
Was wünschst du dir langfristig für Frauen in der Business-Welt?
»Dass sie die gleichen Chancen haben wie Männer und nicht benachteiligt werden. Dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhalten, dass Frauen ebenso oft für Führungspositionen in Betracht gezogen werden und keine Nachteile mehr in Kauf nehmen müssen durch die Tatsache, dass sie nun mal Kinder bekommen und nicht Männer. Ich möchte, dass Frauen Entscheidungsfreiheit haben und sich ihre Karriere so kreieren können wie sie möchten und dabei nicht auf Vorurteile stoßen. Ich möchte, dass bei wichtigen Entscheidungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft generell genauso viele Frauen wie Männer am Gestaltungsprozess beteiligt sind.«
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