📱🌍💰 China vergrößert seinen Einfluss bei Alibaba und Tencent
In den vergangenen zwei Jahren ist die chinesische Regierung hart gegen die immer größer werdenden Tech-Konzerne wie Tencent, Baidu oder Alibaba vorgegangen. Ziel war, die Übermacht zu brechen, nachdem Alibaba-Gründer Jack Ma die Regierung kritisiert hatte. Doch gleichzeitig würgte der Staat mit der Regulierung einen Teil des Wachstums ab – während gleichzeitig die Wirtschaft insgesamt durch die harten Corona-Maßnahmen ins Stottern geriet. Nun wird ein neuer Weg erkennbar, mit dem China Einfluss bei den Unternehmen ausüben will.
Wandel mangels Handel: Der Staat ist zuletzt von seiner Politik der Geldstrafen und harten Sanktionen etwas abgerückt, um die stotternde Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen und auch das Wachstum der Tech-Konzerne wieder zu beschleunigen. Gleichzeitig nutzt es das Instrument der so genannten "Goldenen Aktien", um seinen Einfluss über die Tech-Konzerne (und die Inhalte, die sie verbreiten) weiter zu stärken. In der Vergangenheit hatte sich China bereits an der Tiktok-Mutter Bytedance beteiligt.
Goldene Aktien: China setzt dabei auf so genannte "Goldene Aktien". Dabei erwirbt eine vom Staat finanzierte Gesellschaft eine Minderheit an den Unternehmen von in der Regel etwa einem Prozent der Anteile. Weil diese "goldenen Aktien" jedoch mit Sonderrechten verbunden sind, sichert sich der Staat damit in der Regel gleichzeitig einen Sitz im Aufsichtsrat. Laut "Reuters" hat sich der Staat Anfang Januar an Tochtergesellschaften von Alibaba beteiligt. Zum Unternehmen gehört auch die chinesische Version von Youtube. Die "Financial Times" (€) berichtet, dass der Staat sich mittels dieser "goldenen Aktien" auch Einfluss bei Tencent und Bilibili sichern will.
Ungewisse Aussichten: Die Maßnahmen der chinesischen Regierung haben zuletzt viele internationale Investor*innen eher verschreckt. Und das Beispiel Jack Ma hat den Machtanspruch des chinesischen Staates noch einmal untermauert. Nachdem der Alibaba-Gründer die Regierungspolitik kritisiert hatte, war er zwischenzeitlich sogar von der öffentlichen Bildfläche verschwunden. Inzwischen lebt er in Japan im Exil. Zuletzt gab er bekannt, seinen Posten bei der Alibaba-Tochter Ant Group abzugeben, deren Börsengang China vor einiger Zeit untersagt hatte. Ob Lockerungen bei gleichzeitiger Staatsbeteiligung das Vertrauen ausländischer Investor*innen zurückbringen, ist eher ungewiss. Als Kontrollinstrument dürften die "Goldenen Aktien" aber sehr wirkungsvoll sein.