Wer sich aktuell in der Digital-Marketing-Bubble bewegt, kommt an einem Thema nicht vorbei: AI Search. ChatGPT, Perplexity und Googles AI Overviews krempeln das Suchverhalten um . Viele SEO-Teams sind nervös, Startups und Agenturen versprechen AEO-Wunder (Answer Engine Optimization). Doch die prominente SEO-Expertin Lily Ray warnt jetzt in einem lesenswerten Beitrag davor, kopflos auf jeden KI-Zug aufzuspringen. Ihr Plädoyer: SEO ist nicht tot – es verändert sich.
Wie ist der Stand? Ray, die sich seit über 15 Jahren mit Suchmaschinenoptimierung beschäftigt, räumt in ihrem Artikel mit einer weitverbreiteten Annahme auf: Nur weil neue Tools gerade viel Aufmerksamkeit bekommen, bedeutet das nicht, dass klassische SEO-Strategien überholt sind. Im Gegenteil: Viele Prinzipien, die heute für AI Search gelten, stammten direkt aus dem bekannten SEO-Toolset. Ob strukturierte Daten, Longtail-Keywords, Content-Chunks (Aufteilen von langen Texten in kleine Häppchen) oder Digital PR – wer schon länger in SEO unterwegs ist, hat viele dieser Methoden längst im Repertoire.
Was ist zu tun? Klar ist laut Lily Ray: AI Search ist eine riesige Chance – aber keine Revolution mit Reset-Knopf. Die neuen Anforderungen an sogenannte Answer Engine Optimization (AEO) erfordern zwar neue Skills und Tools. Doch sie setzen auf den gleichen Grundlagen auf, die SEO seit Jahren prägen. Selbst Google betont in aktuellen AI-Guidelines bewährte Empfehlungen: klare Struktur, gute Inhalte, nachvollziehbare Quellen.
Neue Wild-West-Zeiten? Was Ray dabei besonders kritisch sieht: Die vielen selbsternannten "GEO-Experten" (Generative Engine Optimization), die mit Buzzwords und automatisierten KI-Postings auf Kundenfang gehen. Sie verkaufen AI-Optimierung als völlig neue Disziplin – dabei wirken viele ihrer Taktiken wie recycelte SEO-Floskeln von 2012. Besonders perfide: Einige setzen auf dubiose Hacks wie "Prompt-Text in weißer Schrift auf weißem Hintergrund" – digitaler Voodoo, den Google (und wohl auch LLMs) schon bald durchschauen dürften. Deshalb rät Lily Ray: Setzt weiter auf bewährte Expert*innen aus dem SEO-Bereich. Die verstehen im Zweifel auch die Anforderungen des KI-Zeitalters.
SEO weiter im Blick behalten: Trotz des Hypes rund um AI Search ist Googles Marktanteil weiter stabil – laut SEO-Profi Rand Fishkin verarbeitet Google 14 Milliarden Suchanfragen pro Tag. Das ist rund 373-mal mehr als ChatGPTs tägliche "Search-like"-Prompts. Laut Glenn Gabe lag der Traffic-Anteil von AI Search im Juni 2025 bei unter einem Prozent. Ray folgert: Wer jetzt seine SEO-Grundlagen vernachlässigt, riskiert, bei Googles nächsten Core Updates richtig durchgereicht zu werden – auch in den AI Overviews.
Fazit: KI verändert viel – aber ersetzt nichts. Lily Ray sieht AI Search als Erweiterung, nicht als Ablösung klassischer SEO-Strategien. Wer heute gut sichtbar in Google ist, hat beste Chancen, auch in den Antworten von ChatGPT & Co. stattzufinden. Was SEO-Profis jetzt brauchen: keine Panik, sondern Neugier – auf neue Tools, auf neue Signale und auf die nächste Evolutionsstufe der Suche. Oder wie Ray es formuliert: „This isn’t an existential threat. It’s an evolution.“