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Golden Globes & das Lachen über schlechte Witze ◆ Neue Podcastfolge mit Simon Usifo ◆ 5050 x ArtNight ◆ Bewerbungsstart Gründer*innen Pitch ◆ Drei Fragen an Andrea Hartmair
Nicht mal einen halben Monat ist das neue Jahr alt. Und trotzdem hat sich 2024 schon als das Jahr bewiesen, in dem wir endlich nicht mehr aus Höflichkeit über unangebrachte Witze lachen. Woher die sichere Erkenntnis? Let me tell you. Vergangenen Sonntag fand die 81. Verleihung der Golden Globes statt, aus der neben heiß erwarteten Red-Carpet-Looks (wie diesem Meisterwerk) und Dankesreden auch jede Menge Meme-Material und (ungeplant) wertvolle Botschaften hervorgegangen sind.
Zu verdanken haben wir letztere vor allem einer Person: dem Moderator des Abends, Comedian Jo Koy. Nicht, weil seine Moderation besonders smart oder tiefgründig gewesen wäre. Sondern vielmehr, weil einige seiner »Jokes« von Anwesenden als das entlarvt wurden, was sie wirklich waren: vorhersehbar, sexistisch, unnötig.
Mr. Koy brachte im Laufe des Abends Sprüche auf Kosten einiger Nominés. Darunter Taylor Swift, die im vergangenen Jahr ca. alle erdenklichen Rekorde gebrochen hat. Sie musste für ne ziemlich miese Punchline herhalten. War nicht witzig und das spiegelte auch ihr Gesichtsausdruck. Rekorde gebrochen hat auch der Barbie-Film, in dem es laut Koy im Kern doch einfach um »a plastic doll with big boobies« geht. Ryan Gosling, Hauptdarsteller im Film, ist von der Aussage ebenfalls sichtlich wenig begeistert.
Bild: PR/ Golden Globes
Klingt vielleicht nicht allzu revolutionär, aber mal ehrlich: Wie häufig haben wir schon unangebrachte Witze weggelächelt? Weil die Sprüche von Vorgesetzten kamen oder wir einfach nicht den Mut hatten, anders zu reagieren? Dabei wissen wir alle: Wenn wir unangebrachte Jokes nicht als solche enttarnen, wird sich daran leider auch in Zukunft wenig ändern.
Deshalb danke, Jo Koy, für die Vorlagen. Und danke, Hollywood-People, dass ihr öffentlich demonstriert habt, dass wir schlechte Sprüche nicht mehr einfach hinnehmen.
SCHON ENTDECKT?
Wir haben alle etwas davon: Zu Gast in der neuen 5050-Podcastfolge ist Simon Usifo, President & Managing Director der Werbeagentur 72andSunny in Amsterdam und Mitherausgeber des Buches »People of Deutschland«. Er spricht mit Isa und Kira darüber, warum wir alle von Migration profitieren und warum es wichtig ist, bei Gesprächen über Diversität auch die gesellschaftliche Mitte zu erreichen: »Nicht nur auf der Ebene der Demografie, sondern auch, wie wir als Menschen uns weiterentwickeln müssen, profitieren wir von Migration.« Hier geht’s zur Folge!
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Nur Ja heißt Ja: Im März 2022 präsentierte die Europäische Kommission einen Entwurf, um in allen EU-Mitgliedstaaten Frauen besser vor männlicher Gewalt zu schützen. Hauptstreitpunkt in den Verhandlungen ist der Vergewaltigungsstraftatbestand. Dieser soll das Delikt der Vergewaltigungen europaweit harmonisieren, sodass ein einheitlicher unionsweiter Schutz besteht. Heißt, dass Sex ohne Zustimmung als Vergewaltigung gewertet wird. Kurz: nur »Ja heißt Ja«. Doch Deutschland und Frankreich blockieren (€). Der deutsche Justizminister Buschmann hat Zweifel, ob die EU hier eine Rechtsgrundlage habe. Wtf?! Die europaweite Harmonisierung des Vergewaltigungsstraftatbestands ist möglich. Seit Monaten wird versucht, den Streit zu lösen. Ohne Erfolg. Bald stehen die Europawahlen an. Nur noch sehr wenige Wochen, damit alle Frauen in der EU besser geschützt werden.
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Henkel for the win: Um traditionelle Geschlechterrollen aufzubrechen und Väter mehr in die Kinderbetreuung einzubinden, führt Henkel in den kommenden Monaten weltweit eine voll bezahlte achtwöchige Freistellung nach der Geburt eines Kindes ein. Profitieren sollen neben Vätern auch Adoptiv- und Pflegeeltern, gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende. Denn in vielen Ländern gibt es für sie keine oder kaum staatliche Unterstützung. Bitte alle zum Vorbild nehmen. Danke.
Gemeinsam mit ArtNight veranstalten wir am 02.02.2024 ein Networking-Special in Hamburg mit Pinsel und Leinwand. Für das gemeinsame Afterwork wurde ein eigenes Motiv entworfen, das ihr bei Snacks und Drinks unter professioneller Anleitung selbst gestalten könnt. Willst du nicht verpassen?
Wir suchen euch: Unser Gründer*innen Pitch geht in die nächste Runde! Zum dritten Mal möchten wir Impact-Startups mit paritätisch oder mehrheitlich weiblich besetzten Gründungsteams die Chance auf einmalige Reichweiten und exklusiven Zugang zu Investor*innen geben – mit einem Networking Dinner für die Top 10-Bewerber*innen und einem Live-Pitch der besten Fünf auf dem OMR Festival 2024.
❥ Yes Queen! Kaum eine Branche ist noch so männerdominiert wie die des Handwerks. Deswegen gibt es: Driller Queens. Ein queerfeministisches Start-up, dass das Handwerk revolutionieren will. Für Frauen, nicht-binäre, queere und Transmenschen kann es durchaus gefährlich sein, Handwerker*innen ins Haus zu lassen. Der Unterschied zu gängigen Betrieben ist, dass die Reparaturen in einem Safe Space stattfinden, in dem niemand Angst vor Diskriminierung oder gar sexueller Belästigung haben muss. Lieb ich!
❥ Feminismus, Lohnarbeit und Popkultur Verena Bogener hat ihr erstes Buch »Not Your Business, Babe!« veröffentlicht. Der Ratgeber hilft dir, dich in der kaltherzigen Welt des Kapitalismus zurechtfinden, ohne dich dabei selbst zu verlieren. Ungleiche Bezahlung, toxische Hustle Culture und sexistische Chefs – Verena erzählt von ihren eigenen Erfahrungen, spricht mit Expert*innen über Red Flags bei der Jobsuche und analysiert, wie Netflixserien und Popsongs unser Bild von arbeitenden Frauen prägen. Freu mich drauf, es zu lesen!
DREI FRAGEN AN
Andrea Hartmair ist Expertin für C-Level Kommunikation. Mit ihrer über 20-jährigen Erfahrung aus unterschiedlichen Branchen und Managementrollen kennt sie die Anforderungen interner und externer Kommunikation aus erster Hand. Zudem folgt sie als Initiatorin des Blogs »ManagerMama« ihrer Vision, Frauen in Doppelrollen zu unterstützen. Mit uns spricht sie über ihr neustes Herzensprojekt: »GOLDSTÜCK«.
Andrea Hartmair Foto: Anna Kaiser
GOLDSTÜCK heißt deine neue Boutique-Beratung. Was steckt dahinter? »GOLDSTÜCK ist eine Beratung exklusiv für Unternehmensnachfolgerinnen. Wir bieten in Form eines strukturierten Programms Unterstützung in Kommunikation und Branding mit dem Ziel einer nachhaltigen Sichtbarkeit und damit messbar mehr Erfolg für das Unternehmen. Dabei reicht die Begleitung von interner über externe bis zur C-Level-Kommunikation
sowie vom Personal Branding über Employer Branding bis zur Unternehmensmarke.«
Warum der Fokus auf Unternehmensnachfolgerinnen?
»Familienbetriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dabei sind lediglich 15 Prozent der Unternehmensnachfolger*innen weiblich und das, obwohl gerade in ihnen so viel Potenzial für ihre und unsere Zukunft steckt. Mein Fokus liegt schon seit Jahren auf Frauen. Ich arbeitete selbst 15 Jahre leidenschaftlich gerne in Familienunternehmen und begleite seit zwei Jahren erfolgreich Unternehmensnachfolgerinnen. Von Frau zu Frau kenne ich ihre strategischen Herausforderungen in den Bereichen Kommunikation und Branding besonders gut und setze die Antworten darauf mit meinem Team in Taten um. So war der Fokus auf Unternehmensnachfolgerinnen für mich sehr naheliegend und ein Motivationskick on top.«
Müssen (potenzielle) Unternehmensnachfolgerinnen anders kommunizieren als andere, um erfolgreich zu sein?
»Definitiv ja. Eine Unternehmensnachfolgerin im Gegensatz zu einer Gründerin oder angestellten Geschäftsführerin hat die gesamte Historie des Unternehmens im Gepäck und oftmals die Familie noch aktiv zur Seite. Dadurch entstehen besondere kommunikative Herausforderungen: beispielsweise das Trennen persönlich-privater Reaktionen und Denkmuster von den rein unternehmerischen. Bei Frauen kommt dazu die Wahrnehmung und Positionierung der Tochter des Chefs gegenüber den Mitarbeitenden, aber auch in der Außenwahrnehmung. Gerade bei einer Frau in Führung hat die Kommunikation nochmal ein anderes Gewicht in unterschiedliche Richtungen. Klarheit, Regelmäßigkeit und die richtigen Kernbotschaften für die Zielgruppe sind hier besonders wichtig – wichtiger als bei einer angestellten Führungskraft oder einem männlichen Nachfolger. Dazu braucht es Mut, Selbstbewusstsein und Leidenschaft – und leichter ist das definitiv mit einem vertrauensvollen Partner wie GOLDSTÜCK zur Seite.«
ZU GUTER LETZT
Aber schnell!
Foto: Instagram/ @carlakaspari
Hab's gut am Wochenende!
Annika
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