Israel/Iran, Amazon & Walmart greifen Mastercard & Visa an, Adobe & AMD überzeugen nicht. Sony Music kauft. Darden Restaurants performt.
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Bei der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran gibt es Themen, die tausendmal wichtiger sind. Aber auf die Börse hat sich das Ganze natürlich auch ausgewirkt. Heißt konkret: Aktien haben in der Breite verloren, Gold hat zugelegt & Öl hat zugelegt.

 

Der hohe Ölpreis und potenziell sinkende Reiseaktivität haben die Airline-Aktien runtergezogen. Lockheed Martin (+4%), RTX (+4%) und andere amerikanische Rüstungsfirmen waren deutlich im Plus.

 

Einziger Lichtblick: Die Reaktion der Börse war noch eher verhalten. Die Börse hat also zumindest am Freitag damit gerechnet, dass sich die Situation relativ schnell beruhigt.

 

Adiós von Christoph Damm & Noah Leidinger.

Was war los gestern?

(Stand 15.06.2025, 22:00 Uhr)

DAX23.516-1.07%
STOXX 505.290-1.31%
S&P 5005.977-1.13%
NASDAQ19.407-1.30%
Bitcoin105.530 $+0.05%
Visa353 $-4.99%

Zahl des Tages: 2.500.000.000 $. Sony Music hat letztes Jahr für mehr als 2,5 Mrd. $ alte Musikrechte gekauft - zum Beispiel von Queen oder Pink Floyd. Der Grund: Musikrechte bringen wiederkehrende Umsätze und alte Songs werden immer beliebter - auch durch Plattformen wie Spotify. Rund die Hälfte der Top 200 Songs im letzten Jahr waren alte Songs. 2020 waren’s 24%.

Thema des Tages:

Amazon attackiert Visa

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Seit Jahren schreiben wir über den boomenden Markt der Stablecoins. Nach diversen Banken und Payment-Firmen haben jetzt auch Einzelhändler das Thema entdeckt.

 

Walmart und Amazon denken wohl darüber nach, ihren eigenen Stablecoin zu starten. Anders als bei den meisten Anbietern von Stablecoins dürfte es ihnen weniger darum gehen, mit dem Stablecoin Geld zu verdienen. Sie wollen vor allem Geld sparen.

 

Wenn man direkt auf der Blockchain mit dem Amazon-Stablecoin bei Amazon kauft, dann sparen Jeff Bezos & Co. Milliarden an Gebühren, die sie sonst an Visa, Mastercard, Apple Pay oder PayPal zahlen würde. Außerdem kriegt Bezos sein Geld sofort - anders als bei Banken.

 

Das ist alles noch Zukunftsfantasie. Die Börse nimmt es aber sehr ernst: Visa und Mastercard haben am Freitag beide um die 5% verloren - das entspricht einem Börsenwertsverlust von 60 Mrd. $ und ist deshalb krass, weil das sehr stabile Aktien sind. PayPal, Block, Adyen und andere Payment-Firmen haben ähnlich schwach performt.

Was sonst noch los war:

  • Der Chip-Gigant AMD hat um die 2% verloren, nachdem er einen neuen KI-Chip vorgestellt hat, der mit dem von NVIDIA mithalten soll. Die Börse hat das scheinbar nicht überzeugt.

  • Die Aktie von Adobe hat um die 5% verloren und das obwohl die Kollegen ihre Jahresprognose angehoben haben. Statt 23,3 bis 23,6 Mrd. $ Umsatz rechnet die Firma jetzt mit 23,5 bis 23,6 Mrd. $ - daran sieht man aber schon: Richtig relevant ist die Anpassung nicht. Investoren wollen eigentlich sehen, dass das Wachstum von Adobe durch KI deutlich zulegt - denn sonst werden junge Konkurrenten wie Canva oder andere KI-Tools Marktanteile gewinnen.

  • Das insolvente DNA-Test-Startup 23andMe wurde vor paar Wochen für nur 256 Mio. $ von Regeneron gekauft. Durch einen Gerichtsprozess konnte die Gründerin von 23andMe - genauer gesagt ein von ihr gegründetes Non-Profit - ein Gegenangebot abgeben: Für 305 Mio. $ hat sie die Firma wieder zurückgekauft.

  • Der weltweit größte Fleischkonzern JBS ist am Freitag an die New Yorker Börse gegangen - bisher war die Firma in Brasilien an der Börse.

In der Kurz-Analyse:
Besser als McDonald’s

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Starbucks ist weit von seinen ehemaligen Allzeithochs entfernt. McDonald’s hat dieses Jahr magere 5% Rendite gemacht. Chipotle sogar fast 20% verloren. In dem schwachen Marktumfeld gibt’s aber auch Gewinner: Die US-Kette Darden Restaurants hat dieses Jahr schon 20% zugelegt, in den letzten zwölf Monaten waren’s 50%.

 

Mit 25 Mrd. $ Börsenwert ist Darden auf Platz fünf der wertvollsten Restaurantketten der Welt - vor Domino’s Pizza, Shake Shack oder Sweetgreen. Wie das?

 

Darden hat mehr als 2.000 Restaurants im Value-Dining-Bereich. Heißt: Große Portionen, gute Qualität und ein Preis, der sich gut anfühlt. Grade in Zeiten, wo Fast-Food-Ketten als sehr teuer empfunden werden, zieht das viele Kunden an. Dazu hat Darden unterschiedliche Marken für unterschiedliche Geschmäcker: LongHorn Steakhouse, Olive Garden und The Capital Grille sind nur drei davon.

 

Das Manko: Darden wächst zwar und will alleine dieses Jahr 65 Standorte eröffnen. Das starke Business hat aber seinen Preis. Das KGV liegt bei 25.

In der Kurz-Analyse:
Salesforce wird attackiert

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Salesforce sitzt auf extrem vielen Kundendaten, die in Zeiten von KI immer wertvoller werden. Die Firma wächst nicht extrem stark, aber im hohen einstelligen Bereich. Trotzdem hat die Aktie dieses Jahr über 20% verloren und die Bewertung von 250 Mrd. $ entspricht nur knapp dem 20-fachen des erwarteten Gewinns. Wie kann das sein?

 

Investoren machen sich Sorgen um die Konkurrenz. Und die kommt von groß und klein.

 

Ein großer Konkurrent ist SAP:

  • Eigentlich kümmert sich SAP eher um das ERP-System und damit die unternehmensinternen Daten. Salesforce stellt das CRM-System und bearbeitet die Kundendaten.
  • Beide Firmen sind in den letzten Jahren mehr in die anderen Bereiche reingewachsen. Dazu verschmelzen die Bereiche durch KI zunehmend.
  • SAP und Salesforce wollen ihren Kunden am liebsten einen KI-Agenten verkaufen, der ihnen bei allen Prozessen hilft und auf alle Daten des Kunden zugreift. Die Frage ist jetzt: Schafft es Salesforce eher einen Agenten zu verkaufen, der dann auch auf SAP-Daten zugreift? Oder schafft SAP eher einen Agenten zu verkaufen, der auch auf Salesforce-Daten zugreifen?
  • The Economist hat in einem Artikel argumentiert, dass SAP bessere Chancen hat. Der Aktienkurs gibt der These recht.

Ein kleiner Konkurrent von Salesforce ist Sierra:

  • Einige werden sich erinnern, dass Salesforce bis Ende 2022 zwei CEOs hatte – Marc Benioff, der es immer noch ist, und Bret Taylor.
  • Bret Taylor ist dann raus und hat das Startup Sierra gegründet, das von Startup-Investoren mit 4,5 Mrd. $ bewertet wurde.
  • Sierra entwickelt KI, die mit Kunden kommuniziert – ist also ein direkter Konkurrent zu den neuen KI-Produkten von Salesforce.
  • Sierra ist noch sehr klein, aber kaum jemand kennt die Dynamiken, Probleme, Kunden und besten Mitarbeiter von Salesforce so gut wie Bret Taylor. Laut einem Bericht von The Information hat er auch schon einige Mitarbeiter von Salesforce abgeworben – und einige Kunden auch.
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