Der ChatGPT-Macher plant eine Office Suite • Kahlschlag bei Bumble • Zuschlag in Zürich • Aufschlag für Roblox-Creator
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Christian

Moin aus Hamburg,

heute im OMR Daily Newsletter: 

  • Wieso OpenAI an einem "Office-Killer" arbeitet 
  • Wie viele Leute Bumble gerade gefeuert hat
  • Was Software-Entwickler*innen in Zürich verdienen
  • Welche Summe an Rewards Roblox 2025 an Creator auszahlen will
  • Wie groß die Halbwertszeit "überlegener" LLMs ist

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Die News des Tages

Open AI: Konkurrenz für Google Workspace und MS Office vom ChatGPT-Macher 

 

Laut "The Information" entwickelt Open AI eine eigene Produktivitäts-Software (€). In die soll ChatGPT integriert sein und sie werde kollaboratives Arbeiten an Dokumenten ermöglichen, heißt es unter Berufung auf Personen, die das Projekt kennen.

 

Darum geht es: Sam Altmans erklärtes Ziel ist es, ChatGPT zum lebenslangen Assistenten der Kund*innen zu machen. Das wird er nicht mit einer Stand-alone-Lösung erreichen. Vielmehr muss Open AI Wege finden, den Alltagsnutzen des Tools in möglichst alle Lebensbereiche auszuweiten. 

 

Open AI mag mit ChatGPT den ersten "household name" des KI-Zeitalters etabliert haben. Angesichts des irren Tempos, in dem gerade die Claims dieser neuen IT-Epoche abgesteckt werden, reicht das aber nicht, um dauerhaft zu bestehen. 

 

Gerade wächst die Gefahr für Open AI, weil alle Plattformen, auf denen sich der digitale Alltag abspielt, eigene KI-Assistenten integrieren. Im schlechten Fall machen die ChatGPT überflüssig. Im noch schlechteren, könnten die Anbieter Mauern hochziehen und Open AI komplett aussperren. 

 

Der Status Quo: Aktuell herrschen eher noch Wildwest-Verhältnisse. "Business Insider" berichtete gerade darüber, dass Whatsapp sich für viele User zu einer immer beliebteren Plattform für die Kommunikation mit ihren Chatbots (€) entwickelt. Fraglich, wie lange Meta diesem Treiben tatenlos zuschauen wird.   

 

Wie auch immer es ausgeht. Vor dem Hintergrund einer unsicheren Zukunft erscheint es zumindest den Versuch wert, eine eigene Office Suite zu lancieren, um ChatGPT-Nutzenden zentrale Anwendungen wie Textverarbeitung und das Erstellen von Tabellen im eigenen Ökosystem zu ermöglichen. Oder, wenn die Lösung überzeugt, Firmenkunden, die eh schon ein hochpreisiges Abo abgeschlossen haben, eine Alternative zu den Produkten von Google oder Microsoft anzubieten.

 

Bigger Picture: Die Meldung zeigt, wie konsequent Open AI seine Endkunden-Strategie verfolgt. Während Mittbewerber Anthropic 85 Prozent seines Umsatzes mit dem API-Geschäft macht, also mit Schnittstellen, über die das eigene LLM in andere Produkte integriert wird, und nur 15 Prozent mit Subscriptions, verhält es sich bei Open AI nahezu umgekehrt. 73 Prozent des Umsatzes werden hier über Abos getätigt. 

 

Vor diesem Hintergrund macht es natürlich Sinn, die Zahl der potentiellen Kontaktpunkte mit den Nutzenden auszubauen. Entsprechend hat Open AI Anfang 2025 mit Operator eine Mischung aus Webbrowser und KI-Agent vorgestellt. Das bislang nur Pro-Usern in den USA zur Verfügung stehende Tool kann Aufträge wie Einkäufe für ein bestimmtes Gericht oder die Buchung einer Reise selbstständig über reguläre Websites erledigen. 

 

In die selbe Richtung dürfte das viel diskutierte Hardware-Device gehen, an dem Johnny Ive für Open AI arbeitet. Bislang ist wenig bekannt, außer dass es keine In-Ear-Kopfhörer sein werden und nicht vor 2026 damit zu rechnen sein wird.

 

Wann kommt der Office-Killer? Dazu trifft der "Information"-Artikel keine Aussage. Womöglich kommt das Projekt auch nie. Denn eine eigene Productivity-Lösung wäre ein frontaler Angriff auf den eigenen Investor. Microsoft hält immerhin 49 Prozent der Anteile an Open AI und verhandelt gerade die Bedingungen seiner Partnerschaft mit dem ChatGPT-Macher neu. Möglich also, dass die Software-Pläne nicht ganz ohne Hintergedanken gerade jetzt öffentlich wurden.

Zahl des Tages

Daily NL Zahl des Tages LLM

Was heute sonst noch wichtig ist:

 

Rausgeworfen: Harter Schnitt bei Bumble. Die Dating-App hat am Mittwoch die Entlassung von 30 Prozent ihrer Mitarbeitenden angekündigt. 240 Stellen sind betroffen. So will man 40 Millionen Dollar im Jahr sparen. Das meiste Geld soll in den Ausbau des Produkts gesteckt werden. Es ist nicht der erste Kahlschlag in dieser Größenordnung. Im Januar 2024 hatte Bumble ebenfalls ein knappes Drittel der Belegschaft gefeuert. Damals waren noch 350 Menschen betroffen.

 

Angeheuert: Neulich machte die Meldung die Runde, im Silicon Valley würde Meta mit sieben- bis achtstelligen Gehaltschecks wedeln, um KI-Entwickler*innen von der Konkurrenz abzuwerben. Das Problem hat inzwischen – in kleinerem Maßstab – auch Europa erreicht. Die NZZ meldet (€), US-Tech-Konzerne würden Uniabsolvent*innen aus dem Software-Bereich in Zürich ein Einstiegsgehalt von bis 180.000 Franken (ca. 192.000 Euro) in Aussicht stellen. Die CEO einer schweizerischen IT-Firma berichtet, Google, OpenAI, Anthropic und Meta würden Bewerber*innen in bestimmten Positionen Saläre anbieten, die 30 bis 50 Prozent über dem liegen, was man selbst zahlen könne. 

 

Ausgezahlt: Roblox ist zuversichtlich, im Jahr 2025 an seine Creator Rewards im Gesamtwert von einer Milliarde Dollar auszuzahlen. Dabei sollen Änderungen bei den Reward-Programmen helfen. Basis war bislang die Zeit, die zahlende Premium-User in den Games der Creator verbringen. Dieses Modell wurde ersetzt durch ein Programm, das Creator nun pro User belohnt, der oder die am Tag zehn oder mehr Minuten in einem ihrer Games verbringt. Zum anderen wurde das bisherige Roblox-Partnerprogramm, das Creatorn bis zu einem gewissen Limit eine 35-prozentige Beteiligungen an Umsätzen durch geworbene User bot, abgelöst durch eine Mechanik, bei dem Creator einen Umsatzanteil von den Usern erhalten, die durch einen speziellen Link zur Plattform kommen oder zurückkehren, beziehungsweise das wegen eines bestimmten Spiels des Creators tun.

    Plus / Minus

    Isar_aerospace

    Alles erreicht: Raumfahrt hat Glamour und ist vielleicht auch darum in Bayern Chefsache. Nun lässt aber ein Amerikaner das Vorzeige-Startup des Freistaats noch etwas heller schillern als ein Besuch des Ministerpräsidenten. US-Investor Todd Boehly, als Miteigentümer unter anderem des FC Chelsea und der LA Lakers sonst eher im Sportbereich unterwegs, hat über die von ihm geführte VC-Firma Eldridge Industries 150 Millionen Euro in das Space-Tech gesteckt. Dessen Bewertung steigt auf über eine Milliarde Euro. Nächster Meilenstein nach dem ersten Flugtest der Rakete im März.

    Icon Apple Wallet

    Nichts gelernt: Apple-Kund*innen in den USA sind genervt. Der Grund: Eine Push-Nachricht, die auf einen Rabatt-Code für Kinotickets im Wallet ihres iPhones hinweist. Apple bewirbt damit den Film "F1", den der Konzern produziert hat und mit dem man endlich einen Kino-Blockbuster abliefern möchte. Dafür scheint jedes Marketing-Mittel recht. Nervig an diesem: Solche Promo-Push-Notifications lassen sich erst ab der kommenden iOS-Version deaktivieren. Nicht wenige fühlten sich an das "geschenkte" U2-Album erinnert, das Apple 2014 ungefragt in die Mediatheken seiner iTunes User geladen hatte. 

    Ein Podcast-Tipp zum Schluss

     

    Als ich damals "Her" gesehen habe, hätte ich nie gedacht, nur zwölf Jahre später in so einer Welt zu leben. Also fast, denn es geht ja gerade erst los, dass KI-Chatbots zu "AI companions" werden. Dachte ich. Die Kolleg*innen von Business Insider zeigen in der hörenswerten Podcast-Miniserie "Cashed Feelings" am Beispiel des Chatbot-Startups Replika auf, dass für einige Mitmenschen virtuelle Freund*innen oder gar Partner*innen längst Alltag sind und welche Konsequenzen das hat.

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