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Neurodiversität in der Arbeitswelt ◆ »Vaterschaftsurlaub« ◆ Regierungschefinnentreffen & wundersame Fragen ◆ Geschäftsführungsupdate ◆
12, 15, 20 Prozent. Wie hoch der Anteil neurodivergenter Menschen in der Bevölkerung weltweit ist, variiert je nach Studie. So oder so: die Zahl ist nicht unerheblich. Und es wird endlich mehr über Neurodiversität gesprochen. Nicht überall, aber auf TikTok definitiv. Der Hashtag #ADHD etwa wurde dort schon ganze 18 Milliarden Mal aufgerufen. #Autism liegt aktuell bei knapp 15 Milliarden Views. Und auch Dyslexie wird auf der Plattform immer häufiger aufgegriffen. Überfällige Sichtbarkeit für Neurodiversität? Check! Entstigmatisierung des Themas? Ebenfalls check!
Soweit, so großartig. Wenn wir uns aber (abseits von TikTok) in der Arbeitswelt umschauen, werden neurodivergente Menschen und ihre Bedürfnisse weiterhin oft übersehen. Von (Wettbewerbs-)Vorteilen durch kulturelle und geschlechtliche Vielfalt haben wir mittlerweile wohl alle schon gehört. Genauso bringen aber auch neurodivergente Mitarbeitende eine Reihe an besonderen Fähigkeiten mit, von denen Teams nachweislich profitieren. Dazu zählen besonders visuelles und kreatives Denken, Mustererkennung und hohe Fokussiertheit, just to name a few.
Wenn es darum geht, neurodivergente Talente bestmöglich zu integrieren, gibt es mittlerweile Guidelines und Best Practices einiger großer Player, die Einstellungsprozesse, Unternehmenskulturen und Führungsverhalten entsprechend angepasst haben. Das Wissen ist also da – Zeit, es anzuwenden. Damit der Hashtag #Neurodiversityatwork auch schnellstmöglich die Millarden-View-Marke knackt.
SCHON ENTDECKT?
Was Männer nie gefragt werden: Sanna Marin und Jacinda Ardern, die Regierungschefinnen von Finnland und Neuseeland, haben sich getroffen. Und das nicht nur wegen ihres ähnlichen Alters und gleichen Geschlechts. Das mussten die beiden noch einmal klarstellen, nachdem ein Reporter genau diese Vermutung fragend äußerte. In einem Kommentar unter dem Video der Situation heißt es: “Er hat vergessen zu fragen, wer die Kinder versorgt, während sie nicht zu Hause sind…”. Und ich will nicht ausschließen, dass auch diese Frage dem ein oder anderen Reporter auf der Zunge lag.
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Vacay time: Zwei Wochen gesetzlich geregelten “Vaterschaftsurlaub” soll es hierzulande bald geben. Allerdings nicht sofort – aufgrund der wirtschaftlichen Lage erst im übernächsten Jahr – und auch nicht ganz eigenmotiviert: Die Ampelregierung setzt damit eine EU-Richtlinie um. An der Stelle noch ein wichtiger Servicehinweis von Mareice Kaiser:
Is this a joke? Heute in der Kategorie Schlagzeilen, die nach schlechtem Scherz klingen: “Air India verbietet graue Haare beim Kabinenpersonal.” Das neue Management der Airline möchte nach eigenen Angaben wohl das Auftreten des Flugpersonals internationalen Standards anpassen und legt dafür nicht nur Haarfarben fest, sondern auch Frisuren, Nagellacke und Hosenlängen bei Hotelaufenthalten. Wie zeitgemäß.
FÜR GUT BEFUNDEN
❥ In eigener Sache Isa wurde Anfang der Woche von der Geschäftsleitung in die Geschäftsführung bestellt. Kurz bevor ihr erstes Kind zur Welt kommt. Dass das bei uns möglich ist, lieben nicht nur wir, sondern auch über 7.500 Menschen bei LinkedIn. Da wurde wohl ein Nerv getroffen…
❥ Krank unangebracht Wenn ich von kranken News spreche, denken wohl alle: Da ist von etwas Krassem die Rede. Sehr viel weniger Menschen wissen, dass in diesem Kontext die Wortverwendung leider auch ableistisch ist. Raul Krauthausen hat deshalb eine Liste an Ausdrücken geteilt, die diskriminierungsfrei den selben Zweck erfüllen. Stark!
❥ Wut ist politisch
In dieser Folge des Reeperbahn-Festival-Formats QUOTES spricht Maria Popoc mit Alexandra Zykunov, Autorin von “Wir sind doch alle längst gleichberechtigt”, über Bullsh*t-Sätze, die sie regelmäßig zu hören bekommt und darüber, warum wütend sein so wichtig ist. Tolle Frauen, tolles Format.
❥ Read this
Buchempfehlungen gab’s an dieser Stelle schon ne ganze Menge. Romane standen bislang noch nicht auf der Liste. Das soll sich heute ändern. Weil klar ist: Gesellschaftskritik funktioniert auch über Fiktion. Meine persönlichen Favoriten dieses Jahr waren Dschinns, Liebe ist gewaltig und Nachtschwärmerin. Keine leichte Kost, aber genau deshalb so lesenswert.
ZU GUTER LETZT
It's a wrap! Danke allen Enthusiast*innen! ❥
Habt’s gut!
Lena von 5050
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