»›Weißt du's schon?‹ ist ein Hörrätsel-Podcast für Vor- und Grundschulkinder. In jeder Folge bekommen Kinder kleine und große Hinweise, können raten und am Ende gibt es die Lösung. Dabei wird spielerisch Wissen vermittelt. Erwachsene dürfen natürlich auch gerne mithören. Angefangen hat es mit Tieren, es gibt aber mittlerweile verschiedene Rubriken wie Buchstaben, Zahlen, Berufe, Pflanzen oder Wissenschaft.«
»Die Folgen sind sehr kurz, meistens 2-3 Minuten.«
»Der Podcast ist aus einem Geburtstagsgeschenk für meinen Sohn entstanden. Ich habe für ihn zum 3. Geburtstag ein kleines Hörspiel produziert, das er total toll fand. Die 10 kleinen Hörrätsel haben sich dann auch im Freundeskreis und der Kita verbreitet. Das Feedback war so gut, dass ich die Rätsel damals meinen Kollegen bei Viertausendhertz vorgespielt habe. Daraus ist der Podcast entstanden.«
»Mit Corona ist der Podcast durch die Decke gegangen. Er hatte einen ziemlich starken Boom, alle mussten zu Hause bleiben, natürlich auch Familien mit Kindern. In der Zeit hatte der Podcast zum Teil eine Viertelmillion Streams im Monat.«
»Die ersten Folgen waren eher für kleine Kinder. Ich habe mich immer etwas am Alter meines Sohnes orientiert. Der ist bis heute mein Qualitätsmanager und hört fast alle Folgen, bevor sie online gehen.«
»Ich bin im September 2022 bei Viertausendhertz ausgestiegen und habe den Podcast als mein Herzensprojekt weiterentwickelt. Ich habe neue Rubriken aufgemacht, auch weil mir irgendwann die Tiere ausgegangen sind.«
»Die Kinder, die ›Weißt du’s schon?‹ hören, sind in einem Alter, in dem sie in den seltensten Fällen schon ein eigenes Smartphone oder Tablet haben, über das sie den Podcast abonnieren können. Deshalb war es von Anfang an als Familien-Format gedacht. ›Weißt du’s schon?‹ wird mit den Geräten der Eltern gehört, die im besten Fall mithören – so sollte es vor allem bei Content für kleine Kinder sein.«
»Es ist mir wichtig, dass die Kinder beim Hören ein Erfolgserlebnis haben. Die Rätsel sind so konzipiert, dass man am Ende die Lösung laut mitrufen kann. Ich möchte diese Selbstwirksamkeit, die man mit Medien erfahren kann, auch mitgeben.«
»Eltern mit Kindern können Rätselwünsche oder Vorschläge als Text- oder Sprachnachrichten schicken. Über die Hälfte der Rätsel, die ich produziere, kommen mittlerweile als Vorschlag oder Wunsch aus der Community. Das funktioniert super – und die Kinder & Familien werden aktiv Teil des Podcasts.«
»Beim Community-Building ist mir das Thema Selbstwirksamkeit wichtig, sodass Kinder lernen, dass sie Teil eines Mediums sein können. Das ist ein erster kleiner Einstieg für Kinder, zu sehen, dass sie Teil des Podcasts sein können und ihre Idee zu einem Rätsel wurde. Ich bekomme oft das Feedback, dass das sehr wertgeschätzt wird.«
»Mein Ziel ist es, so weit vorzuproduzieren, dass ich mir zwei Tage die Woche für ›Weißt du’s schon?‹ reserviere. Wenn ich gut bin, dann schaffe ich es, an einem Tag vier Folgen zu produzieren, von der Recherche bis zur fertigen Episode.«
»Wenn ich einen Produktionstag habe, dann mache ich nichts anderes. Ich schreibe vier Skripte, spreche sie ein und produziere sie zu Hause in meinem Heimstudio.«
»Im Vergleich zu den ersten Folgen sind die Rätsel anspruchsvoller und vielseitiger geworden.«
»Die Skripte alleine zu schreiben, ist einerseits eine Herausforderung, aber auch ein guter Gegenpol zu dem, was ich sonst mache. ›Weißt du’s schon?‹ ist ein auditiver Spielplatz, auf dem ich mich kreativ auslassen kann.«
»Der Podcast an sich ist kostenlos, es gibt auch Werbung. Natürlich weiß ich, dass Werbung nicht immer für alle super attraktiv ist, gerade in einem Kinderformat. Deshalb wollte ich das Format auch werbefrei anbieten. Ab 1,99 € im Monat kann man Mitglied werden, das heißt dann ›Weißt du's schon +‹ und neben werbefreien Inhalten gibt es auch exklusive Bonusfolgen via Apple Podcasts und Steady. Damit kann man die Produktion und das Format – und somit auch meine Arbeit unterstützen. Aktuell kommuniziere ich das im Podcast selbst nicht so stark.«
»Es gibt mittlerweile viele Kinder-Podcasts. Die Landschaft hat sich entwickelt, ist aber im Vergleich zu Erwachsenen-Inhalten immer noch klein. Ich habe den Eindruck, dass da noch viel mehr geht. Die Studien, die es zum Podcastkonsum von Kindern gibt, zeigen, dass Kinder ein extrem treues und engagiertes Publikum sind.«
»Spotify hatte eine Spotify-Kids-App, die sich leider nie wirklich durchgesetzt hat. Auch Podimo hatte mal eine eigene Kids-App, die wurde wieder eingestampft. Das ist alles in den normalen Apps integriert. Einerseits könnte man sagen, dass das ein Rückschritt ist, weil es diese dedizierten Kinder-Apps nicht mehr gibt, aber andererseits findet der Content jetzt auch einen Ort, wo erwachsene Inhalte auch Platz haben. Ich würde es dennoch schön finden, wenn es für Kinder eine eigene, sicherere Umgebung geben würde, in der sie Podcasts selbst entdecken können.«
»Um aus der Masse hervorzustechen, ist ein originelles Konzept auf jeden Fall wichtig. Meine Erfahrung ist, dass Kinder sehr anspruchsvoll sind.«
»Es wird wertgeschätzt, wenn man dem Inhalt der Folge gut folgen kann. Auch die Sprache ist eher einfach, es sollte keine komplizierte Sprache mit verschachtelten Nebensätzen geben. Deshalb wird ›Weißt du’s schon?‹ übrigens auch von Leuten gehört, die Deutsch lernen.«
»Ich habe gelernt, dass Kinder es mögen, wenn andere Kinder Teil des Podcasts sind. Es sollen nicht immer nur Erwachsene sein, die zu den Kindern sprechen. Aus Produktionssicht ist das aber eine Herausforderung, weil alles über die Eltern laufen muss – was rechtlich natürlich wichtig ist. Außerdem sind Kinder, die noch nie vor einem Mikrofon waren, vielleicht eingeschüchtert, wenn sie zum ersten Mal im Studio sind. Das alles muss man sich klarmachen, wenn man ein Kinderformat mit Kindern machen möchte. Das sind Herausforderungen, die aber am Ende erfolgversprechend für ein Produkt sein können.«
»Das größte Learning aus einer Community-Building-Sicht ist, dass ich noch nie so ein engagiertes Publikum bei einem Podcast hatte. Ich bekomme viele Nachrichten, wie Familien den Podcast in ihren Alltag integriert haben und ihn immer vor dem Schlafengehen, beim Zähneputzen oder im Auto auf dem Weg in die Kita oder Schule hören. Ich freue mich über die über vier Millionen Abrufe, die ›Weißt du’s schon?‹ bis heute erreicht hat, aber wenn etwas aus der Community zurückkommt und ich diese Nähe spüre, ist das noch mal eine ganz andere Dimension.«