»Wir hatten schon vorher einen tollen Podcast für Mercedes Benz, aber wollten beim Relaunch gerne ein bisschen kreativer an die Sache herangehen: weg vom Corporate Talk-Podcast, hin zum Branded Podcast, in dem wir über gesellschaftliche Themen sprechen, die die Brand ausmachen. Es sollte spannend, unterhaltsam, aber auch informativ werden – da bietet sich das Feature einfach total an.«
»Wir sammeln Anfang des Jahres die unterschiedlichen Themen, dann wird recherchiert, eine Storyline entwickelt und möglichen Gäste gesucht. Diese werden dann mit unserem Kunden besprochen. Danach fragen wir die Gäste an und führen die ganzen Interviews, aus denen wir anschließend die O-Töne rausschneiden, um das Ganze in ein Skript zu schreiben.«
»Wir haben zwei Redakteurinnen, die zusammen das Skript entwerfen, die Zwischenmoderationen schreiben und die O-Töne einbauen. Das ist ein bisschen wie puzzeln. Die fertigen Skripte kommen dann zur Freigabe an den Kunden. Ist das durch, gehen wir in die Aufnahme und lassen das Skript von unserer Moderatorin einsprechen.«
»Die ganzen Sounds denken wir beim Skripten schon mit und schreiben sie schon an die jeweiligen Stellen dazu. So sehen wir sofort, ob die Sprache ein bisschen bildlicher sein müsste.«
»Der Postproduktionsprozess dauert relativ lang, einige Sounds finden sich erst on the fly – Denkpausen werden gesetzt und es wird an der musikalischen Dramaturgie gefeilt. Es gibt ungefähr drei bis vier Versionen bis die finale Audiodatei steht.«
»In der ersten Episode hatten wir sieben Interview-Gäste und festgestellt: Das ist ein bisschen viel, weil wir so wenig Material von den einzelnen Gästen nutzen konnten. Deswegen haben wir uns auf drei Gästen pro Podcast geeinigt.«
»Für jede Episode haben wir ein Bild mit einer AI generiert, passend zu jeder Zukunftsvision mit verschiedenen Keywords. Denn wir haben zwar viele Gäste, aber es gibt ja kein Bildmaterial zu der Zukunftsvision, die besprochen wird – denn sie sind ja noch keine Realität. Die Bilder schmücken die Webseite von Mercedes Benz und werden auch für die Kommunikation rund um den Podcast verwendet.«
»Wir wollten natürlich die Hörer*innen, die ›Let's Talk Mercedes‹ abonniert hatten, behalten. Somit hat es sich angeboten, in Serien zu denken: Wir hatten eben diese Talk-Serie auf dem Kanal, jetzt die neue Feature-Serie und vielleicht folgen noch weitere Serien. Ich finde das ist sehr schön abwechslungsreich – und es hat natürlich den Vorteil, dass man nicht so viel in den Aufbau der Hörer*innenschaft investieren muss, wie bei einem neuen Kanal.«
»Ein internationales Format zu produzieren hat auf jeden Fall gewisse Hürden. Man muss sich viel breiter in der Distribution aufstellen, hat aber potenziell eine viel höhere Chance, gehört zu werden.«
»Unsere Gäste spielen eine große Rolle. Man kann deutlich sehen, wenn zum Beispiel jemand aus Dänemark zu Gast war, dass viele Dänen reinhören.«
»Wir sind schon so sechs Wochen damit beschäftigt, vom Thema einer Folge hin zu zur fertigen MP3 eine Folge vorzubereiten.«
»Die erste Episode war für uns alle ein großes Learning by doing und hat besonders viel Zeit gekostet. Aber mittlerweile sind wir eingespielt und die Prozesse geschaffen. Jeder weiß, was es zu tun gibt, und wer welche Rolle hat.«
»Bei so breitgefächerten Themen und so vielen potenziellen Gästen aus der ganzen Welt, ist die größte Herausforderung, einen roten Faden zu finden. Man kann sich schnell verzetteln. Unser Learning: Wir müssen viel selektieren und können nicht alle Gäste einladen, die infrage kommen.«