»In dem Podcast erklären wir anhand eines ganz konkreten Hauses in Berlin ganz verschiedene Absurditäten der deutschen Wohnungs- und Immobilienwelt. Es ist fast schon erschreckend, weil es eine ganz normale Ecke in Berlin-Charlottenburg ist, die überall so auch in Hamburg, München, Köln, Düsseldorf oder Leipzig sein könnte.«
»Wenn man genauer in all die Daten, Archive und Register schaut, stellt man fest, dass da fast schon prototypisch all das passiert, was so viele Leute beklagen; nämlich, dass günstiger und bezahlbarer Wohnraum verschwindet, um Luxusimmobilien zu bauen.«
»Wir wollen das verstehen und daraus lernen: Was könnte man in Zukunft vielleicht besser machen?«
»Die Ursprungsidee ist bei einem Treffen mit dem radioeins-Chef, Robert Skuppin, entstanden. Er hatte mir erzählt, dass er sich wundere, dass ein paar Straßen weiter bei ihm um die Ecke genau so ein Projekt entsteht. Dann war es fast schon folgerichtig, daraus eine Kooperation zu machen. Das ist ja durchaus ungewöhnlich, weil bisher noch kein privates Radio – zumindest nach allem, was wir wissen – mit dem öffentlich-rechtlichen Radio einen Podcast zusammen gemacht hat. Für uns war die Zusammenarbeit mit radioeins wahnsinnig bereichernd.«
»Wir haben schnell gemerkt, dass die Erzählweise eines Storytelling-Podcasts dafür sehr gut geeignet ist, weil es verschiedene Protagonisten gibt. Und ich glaube – das dürfen wir jetzt auch nach der Resonanz, die wir bekommen haben, sagen – das war die richtige Entscheidung.«
»Der Großteil der Folgen ist im Kasten, aber unser Ziel ist es auch, die Sachen ein bisschen weiterzuverfolgen und aktuelle Entwicklungen anzupassen. Es passieren ja dankenswerterweise auch Dinge, weil wir den Podcast veröffentlicht haben und das wollen wir natürlich auch abbilden.«
»Im allerersten Schritt haben wir uns angeguckt, welches Haus infrage kommt und interessante Geschichten bietet. Wir haben uns viele Objekte angeschaut und dann diese eine Ecke, Wieland/Pestalozzi in Charlottenburg, als eine besonders interessante Geschichte identifiziert. Anschließend haben wir in die Unterlagen geschaut und uns die genauen Besitzverhältnisse angeguckt: Wer hat da vorher gewohnt? Gab es da schon mal Proteste? Wir haben nach den Leuten gesucht, die dort gewohnt haben. So haben wir sehr viel Material gesammelt. Aber nicht jede Information, die wir am Ende bekommen haben, ist leicht zu bekommen gewesen. Dementsprechend hat der Prozess eine ganze Weile gedauert.«
»Was mir an dieser Arbeit so gut gefällt, ist, dass wir im großen Team gemeinsam nach der besten Lösung suchen. Da ist es am Ende wurscht, ob die Idee vom Audio-Producer oder Redakteur oder von der Reporterin kommt. Wenn wir das Gefühl haben, dass das die beste Idee ist, dann nehmen wir die.«
»Es sind bestimmt 20 Leute, die aktiv an dem Podcast mitgearbeitet haben. Das Kernteam sind fünf bis sechs Leute. Das ist für uns in dem Umfang sehr ungewöhnlich, weil sonst bei uns zwei bis drei Leute an einem Podcast arbeiten.«
»Ich habe gemerkt, dass der Podcast gut ankommt, als ich meine Twitter Direktnachrichten gelesen habe, da kam fast ausschließlich Lob. Ich habe außerdem viel Feedback aus der gesamten Podcast-Community bekommen, vor allem von vielen Menschen, die ich fachlich schätze.«
»Gerade für die, die sehr intensiv an dem Podcast gearbeitet haben, ist positives Feedback eine schöne Bestätigung ihrer Arbeit.«
»Die größte Herausforderung für mich ist es, das Zusammenspiel all der verschiedenen Expertinnen und Experten in Sachen Podcast zu koordinieren und die interne Arbeit mit dem Team von radioeins und unserem Team zu koordinieren, aber auch tief in die Arbeit selber mit einzusteigen: Skripte lesen, Episoden hören, die ganze Plattform-Promotion anschieben – also den Gesamtüberblick zu haben.«
»Mein persönlich größtes Learning ist, dass die Partnerschaft mit radioeins uns noch mal einen zusätzlichen Schub gegeben hat, den wir so alleine nicht geschafft hätten und den radioeins auch alleine so nicht geschafft hätte.«
»Wir sind schon immer Freunde von Kooperationen und arbeiten oft mit anderen Partnern zusammen. Aber mit radioeins haben wir noch mal eine neue Qualität erreicht und uns gegenseitig stärker gemacht – und zwar mehr, als wenn wir das einzeln gemacht hätten. Da gab es Synergieeffekte, die uns alle am Ende geholfen haben und die auch ein Grund für den Erfolg dieses Podcasts sind. Wir haben es geschafft, eine sehr gute Kooperation auf die Beine zu stellen, die hoffentlich auch für viele andere inspirierend ist.«