Das Klinikum Nürnberg geht mit einem Video viral, indem alle Fachkräfte das Bild verlassen, die einen Migrationshintergrund haben. Außerdem: Factorial versprüht britischen Serien-Witz.
diese Welt hat viele verschiedene Wörter für die Liebe, doch das Gefühl ist für jeden gleich. Wieso ich so philosophisch starte? Freitag ist Valentinstag. Blumenläden verlangen horrende Preise, Restaurants sind ausgebucht. Jede*r Zweite verschenkt etwas. Ein Tag, der im Zeichen der Romantik steht. Wenn du gerade ohnehin Liebe bekundest, möchten wir den Moment nutzen, indem du dich auf unserer "Wall of love" verewigst. 🌹
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Kommen wir jetzt aber zu den Inhalten, für die du hier bist:
Akademie Klinikum Nürnberg: Das passiert, wenn die Vielfalt geht
Kerngeschäft Software: Wie Factorial mit einer lustigen HR-Serie neue Wege geht
Das Handwerk humpelt, aber wir brauchen es so dringend
Thema der Woche 🔥
Die Mehrheit geht
1,3 Mio. Klicks: Die Akademie Klinikum Nürnberg hat Menschen aus ihrer Pflegefachschule auf einer Treppe versammelt. Dann erscheint der Satz "Keine Vielfalt in der Berufsfachschule für Pflege" und alle Menschen mit Migrationshintergrund verlassen die Stufen. Nur drei bleiben über. Die Message ist klar: Es geht nicht ohne sie. Und nicht nur das: Es braucht sogar viel mehr.
80 Prozent des gesamten Beschäftigungsaufbaus der vergangenen fünf Jahr in Deutschland geht auf ausländische Arbeitskräfte zurück. Legen wir das Brennglas auf die Pflege sieht das so aus: 47.000 Fachkräfte aus Westbalkanstaaten haben seit 2015 den Weg in deutsche Pflege-Einrichtungen gefunden. 23.000 Menschen aus Asylherkunftsländern, also Geflüchtete, bereichern den Pflegeberuf. 270.000 Fachkräfte sind aus dem Ausland, das sind 16 Prozent aller Pfleger*innen. Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit erhoben hat.
Aber wie viele Pflegekräfte brauchen wir noch? Ungefähr 400.000, laut Prognose. Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), schreibt in seinem ZEIT-Newsletter: "Eine so gigantische Lücke bei den Arbeitskräften wird nicht durch die Mobilisierung deutscher Arbeitskräfte gefüllt werden können."
Anders gesagt: Schaffen wir ein Klima, das Fachkräften aus dem Ausland feindselig begegnet, dann werden wir hier immer weniger Menschen aus dem Ausland willkommen heißen (dürfen) – und dann können wir auch nicht mehr die Probleme unserer Zeit bewältigen. Speziell in der Pflege, doch in noch vielen anderen Branchen.
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Neue Arbeitswelt 💡
"I decided to leave my toxic workplace!"
Dieser Satz ist der reinste Albtraum für alle Personalverantwortlichen – vor allem auf sozialen Plattformen. Mit einem solchen "Quit-Tok" wird die scharfsinnige und zynische Colette Dubois in der ersten Folge der Serie "Fails & Files" konfrontiert. Naja, nicht direkt sie, sondern mehr der CEO, dessen Unternehmen die weltweit führende (und einzige) Unternehmens-Konflikt-Analystin berät. In mehreren kurzen Folgen führt sie uns durch ein chaotisches Universum, in dem typische (aber völlig überzogene) Situationen aufblitzen – vor allem zu internen Prozessen und dem Umgang mit Mitarbeitenden.
Hinter der Serie steckt Factorial. Ein Softwareunternehmen, das mit Fails & Files (zu deutsch Fehler und Dateien) humorvoll, scharfsinnig und präzise eine Geschichte erzählt. Factorial weiß, wie man HR-Themen kreativ und zugleich wirkungsvoll transportiert. Über ihren Hauptcharakter Colette Dubois lässt das Unternehmen eine klare Botschaft überbringen: „Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist genauso wichtig wie die der Kund*innen – beide wirken sich direkt auf das Endergebnis aus.“
Neugierig, wie Factorial mit Storytelling ein HR-Klischeefeuerwerk abbrennt? Weiterlesen lohnt sich, denn dahinter steckt mehr als nur Unterhaltung.
Facts to Snack 🌽
Lieber ins Handwerk?
Leider habe ich zwei linke Hände. Das hat meinen beruflichen Weg maßgeblich vorgezeichnet und beeinflusst natürlich auch den Alltag. Sonst wäre die Deckenlampe schon längst angebracht...
Aber wir haben hierzulande auch im Handwerk (du ahnst es schon) zu wenig Leute. Das liegt daran, dass immer mehr zum Studium tendieren und körperliche Tätigkeiten "unliebsamer" werden. Jetzt mal Butter bei die Fische. Wie ein Heizungsmonteur der tagesschau verspricht, ist diese Angst mittlerweile unbegründet, denn: Steigende Elektronik übernimmt die Schwerstarbeit. Wichtig ist auch, das Geld stimmt! Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) hat 2020 ermittelt, dass Techniker und Meister im Durchschnitt genau so viel verdienen, wie der Durchschnitt der Studierten. Dennoch sind 35 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt. Sucht noch wer in deinem Umfeld eine berufliche Aufgabe?
Ich habe viel davon geschrieben, wer und was uns fehlt. Das ist anstrengend. Doch Wissen hilft uns allen, die Ursachen anzugehen. Zum Schluss also was Gutes: der Drogeriemarkt dm rechnet seinen Mitarbeitenden die Stunden als Arbeitszeit an, die sie als Wahlhelfer*innen bei der Bundestagswahl investieren. Chapeau!
Bleib neugierig, dein Marvin
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