Die Märkte:MTU hat am Freitag eine optimistische Prognose für 2025 veröffentlicht. Aktie: +3%. Perfektes Timing mit unserer Deep-Dive-Folge vom Samstag. Außerdem will der Automobilzulieferer Norma sein Be- und Entwässerungsbusiness verkaufen, um sich mehr aufs Kerngeschäft zu fokussieren. Findet Börse super. Aktie: +14%. Delivery Hero hat am Freitag die IPO-Bewertung seiner Tochterfirma Talabat festgelegt. 10 Mrd. $ sollen’s werden. Zur Erinnerung: Delivery Hero selbst ist nichtmal 12 Mrd. $ wert, soll aber auch nach dem IPO noch 80% an Talabat halten.
Zahl des Tages: 4. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde letztes Jahr so viel Geld bei Börsengängen eingesammelt, dass das Land global auf Platz vier lag. Nur in China, Indien und den USA gab’s mehr IPO-Cash. Auch dieses Jahr ist UAE auf dem besten Weg, mehr IPO-Geld einzusammeln, als jede andere Nation in Nordafrika, dem Nahen Osten oder Europa. Grund ist zum einen, dass die Regierung Börsengänge fördert. Zum anderen ziehen immer mehr reiche Menschen nach Dubai oder Abu Dhabi und investieren dann dort.
PRIME+ Broker 12 Monate kostenlos
Unser Partner Scalable Capital hat bis heute (02.12.2024) ein Spezialangebot: 12 Monate lang könnt ihr den PRIME+ Broker inklusive der Trading-Flatrate kostenlos nutzen. Heißt: Ein Jahr lang unbegrenztes Traden. Heißt auch: Ihr kriegt Zugang zu Premium-Features. Zum Beispiel könnt ihr euer Portfolio simulieren und analysieren. Außerdem gibt's 2,6% p.a. Zinsen auf bis zu 100.000 €.
To The Moon: Der November ist vorbei und damit der beste Börsenmonat - zumindest für amerikanische Aktien. Der S&P 500 und Dow Jones haben beide am Freitag neue Rekordhochs erreicht und hatten im November den besten Monat des Jahres. Noch besser lief’s beim Russell 2000. In dem Index sind einfach gesagt die 2.000 kleinsten Firmen der US-Börsen drin und der hat im November sogar über 10% zugelegt - beim S&P 500 war’s nur die Hälfte. Investoren glauben nämlich, dass kleine Aktien stark von Trump profitieren.
Why Though: Erstens, weil ihr Business meistens noch stärker auf die USA fokussiert ist als das von größeren Firmen. Wenn’s der US-Wirtschaft besser geht, profitieren sie also überproportional. Zweitens zahlen so kleine Firmen in der Regel höhere Steuern und haben nicht so viele Konstrukte gebaut, um sie umzugehen. Damit würden sie auch mehr von den Steuersenkungen unter Trump profitieren. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Der November war nicht für alle ein guter Monat.
Schwarzes Schaf: Gold und Silber hatten ihre schlechteste Performance seit 2023 und 2% beziehungsweise 4% verloren. Das könnte daran liegen, dass viele aus Sorge vor politischer Unsicherheit vor der Wahl Gold und Silber gekauft haben. Als dann sofort klar war, dass Trump Präsident wird und es keine Aufstände oder Ähnliches gibt, hat man die Absicherung nicht mehr gebraucht. Vielleicht haben Investoren außerdem ihr physisches Gold in das digitale Gold Bitcoin gesteckt, das mit über 30% Rendite den besten Monat von allen hatte.
No Risk No Risk
Gib die Aktien her: Wenn bei Firmen die Insolvenz ansteht, sollte man mit Comeback-Wetten extrem vorsichtig sein. Die sind immer riskant. Es gibt aber Verfahren, die nur riskant sind und andere sind so gut wie komplett aussichtslos. Varta zum Beispiel plant eine Restrukturierung mit dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz, kurz StaRUG. Dabei verlieren die Aktionäre ihre Anteile - werden also enteignet.
Totalverlust: Zwar klagt die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger dagegen, letzte Woche hat aber eine Mehrheit der Aktionäre für diesen Weg gestimmt. Damit ist klar: Ab einem gewissen Zeitpunkt sind die aktuellen Varta-Aktien wertlos und ein Gezocke damit aussichtslos. Zwar auch sehr riskant, aber nicht so aussichtslos ist die Strategie von Pierer Mobility (WKN: A2JKHY). Die Tochter KTM - Europas größter Motorradhersteller - ist nämlich insolvent. Sie will im Sanierungsverfahren die Produktion und den Lagerbestand verkleinern.
Turn Around: Geht die Strategie auf, könnte das Business in paar Jahren wieder laufen. Möglich ist aber, dass die börsennotierte Mutter Pierer Mobility Geld für die Finanzierung braucht und das mit einer Kapitalerhöhung einsammelt. Dann würden die Anteile der Altaktionäre verwässern. Auch hier kann es also sein, dass Aktionäre Geld versenken. Die Versenkung ist aber wenigstens noch nicht beschlossen.
Insider kauft Estée Lauder
Was kostet die Welt: Paul Fribourg hat im November Estée-Lauder-Aktien (WKN: 897933) für 25 Mio. $ gekauft. Das ist vor allem spannend, weil er im Aufsichtsrat der Firma sitzt und in den letzten vier Jahren immer nur Aktien verkauft hat - der Kauf ist also keine Routinesache. Aber es ist ziemlich offensichtlich, wieso Paul Fribourg grade jetzt kauft: Estée Lauder ist an der Börse nur 27 Mrd. $ wert und hat damit den niedrigsten Stand seit 2014 erreicht. Und das, obwohl der Umsatz mit über 15 Mrd. $ aktuell circa 50% höher ist als noch 2014.
Was da los: Grund für den Kurseinbruch ist vor allem die schwache Wirtschaft in China, wo Estée Lauder in den letzten Jahren am stärksten gewachsen ist. Außerdem sind auch Kunden in den USA und Europa noch immer sparsam. Aber wenn sich die Wirtschaft erholt, sollte es auch dem Business von Estée Lauder besser gehen - das könnte die These von Fribourg sein. Es gibt aber ein paar Faktoren, die gegen die These sprechen. Zum einen könnte die Schwäche in China eher ein strukturelles Problem sein.
Loser: Man sieht nämlich in anderen Bereichen, dass Chinesen nicht mehr so stark westliche Marken wollen, sondern auch einheimischen Marken mit guter Qualität vertrauen. Dazu kommt, dass Estée Lauder in den USA seit Jahren Marktanteile verliert. Zum Beispiel, weil es zu spät auf Ketten wie Sephora und Ulta Beauty gesetzt hat, die immer wichtiger werden. Auch die Social-Media-Präsenz der meisten Marken ist schwächer als bei L’Oréal oder e.l.f. Beauty. Nur Wirtschaftswachstum wird Estée Lauder also nicht retten.
Mit dem Link da unten kannst du diesen genialen Newsletter weiterempfehlen. Wozu? Wenn du mehr als 5 erfolgreiche Empfehlungen hast, packen wir deinen Namen in den Newsletter inklusive Link zu deinem LinkedIn-Profil oder einer Aktie, die du grad spannend findest. Bei mehr als 50 wirst du namentlich im Podcast erwähnt.
Diesen Newsletter vom 02.12.2024, 7:00 Uhr stellt dir die Podstars GmbH zur Verfügung. Christoph Damm, Pascal Gayk und Noah Leidinger sorgen dafür, dass auch was drin steht.
Podstars GmbH, Lagerstraße 36, 20357 Hamburg, Deutschland