Google-Herausforderer aus Freiburg: Black Forest Labs sichert sich 300 Millionen US-Dollar
Black Forest Labs hat in seiner Series-B-Finanzierungsrunde über 300 Millionen eingesammelt und katapultiert seine Bewertung auf 3,25 Milliarden US-Dollar. Damit ist das Freiburger Startup die aktuell wertvollste KI-Firma Deutschlands und konkurriert mit seinen Bildgeneratoren auf Augenhöhe mit globalen Riesen wie Google. Das frische Kapital soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt.
Was machen die genau? Black Forest Labs wurde erst 2024 gegründet und konzentriert sich auf die Entwicklung von visueller Intelligenz. Erst vergangene Woche ist mit Flux-2 die neue Version ihres Bildmodells erschienen. Damit lassen sich hochqualitative, fotorealistische Bilder erstellen. Laut BFL setzen Millionen Anwender*innen weltweit eines der Flux-Modelle ein, um damit kreative Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Die Open-Source-Version gehört zu den beliebtesten Bildgeneratoren auf dem KI-Hub Hugging Face. Auf die kommerziellen Varianten setzen Weltkonzerne wie Adobe, Meta, Netflix, Canva oder Microsoft.
Wer hat investiert? Neben bestehenden Investoren wie a16z, Nvidia, Northzone oder General Catalyst sind in dieser Runde auch Salesforce Ventures und der Investmentfonds AMP neu mit dabei. Auch Canva oder Figma Ventures gehören zu den insgesamt mehr als zwei Dutzend Kapitalgebern. Das Interesse an der Runde sei riesig gewesen, sagte CEO Robin Rombach dem Handelsblatt. "Es wollten mehr Investoren einsteigen, als wir aufnehmen konnten.“ Das Kapital soll primär in den Ausbau der benötigten Rechenkapazitäten und die Erweiterung des Teams an den beiden Standorten Freiburg und San Francisco investiert werden.
Wie gehts weiter? Klar ist: Das noch junge Startup steht im direkten Wettbewerb mit mächtigen US-Konkurrenten wie OpenAI (DALL-E), Google, Midjourney oder Runway. Doch BFL hat ambitionierte Ziele, eine gute Auftragslage und bedient nach eigenen Angaben 86 Prozent des kommerziellen Marktes für Bildgenerierung. Durch das frische Kapital wollen die Freiburger ihr starkes Momentum ausbauen. Und obwohl das zu großen Teilen aus den USA kommt, will das Gründerteam sicherstellen, dass die Firma ein eigenständiges europäisches Modell-Labor bleibt und von Deutschland aus mutig skaliert. Rombach sagt: "Wir wollen kein süddeutsches KI-Projekt sein, sondern ein globales Unternehmen, das die besten Modelle aus Freiburg heraus entwickelt."