Die Märkte: Rational ist aus dem MDAX geflogen, weil der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates mehr als 12 Jahre im Amt ist und damit laut der Deutschen Börse nicht mehr unabhängig. Der Windkraftwerk- und Solarparkbetreiber Encavis könnte von KKR gekauft werden. Aktie nach Börsenschluss: +20%. DHL (-6%) und Foot Locker (-29%) hatten schwache Zahlen. CrowdStrike (+11%) und JD.com (+16%) hatten starke Zahlen.
Zahl des Tages: 178.400.000 $. Palantir hat gestern einen Vertrag von der US-Armee in diesem Umfang gekriegt. Aktie: +10%. Dazu muss man wissen, dass Palantir rund 60 Mrd. $ Börsenwert hat. Die 10% Wertzuwachs entsprechen also rund 6 Mrd. $. Das ist für einen Auftrag in Höhe von 178 Mio. $ ziemlich massiv.
Was passiert nach dem Rekordhoch?
Raus damit: Kurz nachdem der Bitcoin am Dienstag ein neues Rekordhoch erreicht hat, ist er innerhalb weniger Stunden von über 69.000 $ unter 65.000 $ gefallen. Obwohl er sich mittlerweile erholt hat, ist spannend zu verstehen, was da genau los war. Ein Faktor waren Investoren, die den Rekordstand genutzt haben, um Gewinne mitzunehmen. So gab es einen großen Bitcoin-Investor, der in der Stunde nach dem Rekordhoch 1.000 Bitcoins auf den Markt geworfen hat.
Leverage: Dazu kommt der Faktor, dass viele Krypto-Trader mit Hebel - also mit Krediten - arbeiten. Wenn der Kurs fällt, reichen ihre Sicherheiten oft nicht mehr aus und sie werden vom Kreditgeber gezwungen, ihre Coins zu verkaufen. Genau das ist am Dienstag laut dem Kryptonewsletter Milkroard rund 300.000 Tradern passiert. Nachdem die Vergangenheit geklärt ist, bleibt der Blick in die Zukunft. Was passiert mit dem Bitcoin nach dem Rekordhoch?
FAQ: Viel spannender ist bei der Zukunftsfrage eigentlich, was mit den anderen Kryptowährungen passiert. Denn anders als der Bitcoin sind Ethereum, Cardano oder Solana noch weit von ihren Allzeithochs entfernt. Doch das könnte sich ändern. Zumindest die großen Meme-Coins sind ein Indikator dafür, dass das Interesse an anderen Kryptos wieder steigt. Dogecoin und Shiba Inu haben in den letzten sieben Tagen 50% und 200% zugelegt. Bei jeweils rund 20 Mrd. $ Gesamtwert ist das durchaus beachtlich.
Italienisches Marketing-Genie
Marketing: Was haben Emma Watson, Jennifer Lopez und Gisele Bündchen gemeinsam? Alle drei waren Teil des berühmten Pirelli-Kalenders. Dahinter versteckt sich ein Marketinginstrument des Reifenherstellers Pirelli (WKN: A2DX1M) aus Mailand. Der Kalender wurde bereits 1964 eingeführt und sollte eigentlich dabei helfen, den britischen Markt zu erobern. Mittlerweile ist er aber ein echtes Sammlerstück geworden. Denn die Auflage ist auf 20.000 Exemplare begrenzt und kann nicht gekauft werden.
Value: Stattdessen werden die Kalender nur berühmten Persönlichkeiten oder wirklich guten Kunden der Italiener geschenkt. Neben dem Kalender profitiert Pirelli auch von der Aufmerksamkeit rund um die Formel 1. Dort ist Pirelli nämlich der exklusive Reifenlieferant. Dafür entwickelt man mit den Teams exklusive Reifen, woraus man dann Erkenntnisse für seine Straßenreifen übernimmt. Das passt perfekt ins Geschäftsmodell, denn Pirelli macht rund drei Viertel seines Umsatzes mit High-Value-Reifen. Zielt also auf ein höheres Preissegment ab.
Kein Premium: Das hilft auch dabei, in einem tendenziell schweren Automarkt eine Bruttomarge von fast 70% zu erzielen. Zum Vergleich: Der Konkurrent Michelin kommt nur auf 30%. Pirelli ist also die Luxusmarke unter den Reifen-Giganten und sollte daher auch teurer bewertet sein. Allerdings entspricht der aktuelle Börsenwert von 6 Mrd. € nur dem Zehnfachen des erwarteten Gewinns. Auch Michelin hat ein KGV von zehn. Aber das hat auch einen Grund: Mit 4 Mrd. € sind die Schulden von Pirelli relativ gesehen deutlich höher.
33% Zinsen mit Stablecoin
Gib die Kohle her: 33% Zinsen pro Jahr. Das bietet der neue Stablecoin USDe von der Firma Ethena Labs und er wird entsprechend gehyped. Heißt konkret: In den letzten sieben Tagen ist der Gesamtwert von USDe von 500 Mio. $ auf über 800 Mio. $ gestiegen. Aber was steckt dahinter und woher kommen die 33% Rendite? Anders als bekannte Stablecoins wie Tether oder USDC gibt’s beim USDe keine echten Geldreserven, die für Stabilität sorgen. Stattdessen muss man im ersten Schritt gestakte Ether-Coins hinterlegen.
Denk nach: Wer gestakte Ether-Coins im Wert von 100 $ bei Ethena hinterlegt, kriegt 100 USDe-Coins raus. Die Sicherheit des Stablecoins sind also Ether-Coins. Problem ist nur, dass Ethereum schwankt. Deshalb macht Ethena eine Short-Wette in gleicher Höhe - wettet also auf fallende Kurse. Wenn der Ether-Kurs fällt, gewinnt die Short-Wette an Wert. Wenn der Ether-Kurs steigt, verliert die Short-Wette an Wert, aber der Gewinn beim Ether gleicht das aus. So wird die Währung stabil.
Risiko: Woher kommen aber die 33% Zinsen? Zum einen gibt’s die Rendite der gestakten Ether, die im niedrigen einstelligen Bereich liegt. Zum anderen kriegt Ethena für seine Short-Wette eine Gebühr, die gerade in Hype-Phasen wie aktuell sehr hoch sein kann. Das Problem: Die Gebühr gibt’s nur, wenn mehr Investoren auf steigende Kurse wetten als auf fallende. Falls sich das Verhältnis verschiebt, muss Ethena die Gebühr zahlen. Das könnte zu Negativzinsen führen, den USDe-Coin unattraktiv machen und einen Crash auslösen.
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