Über Emojis als Codes, Bibi Blocksberg, die UEFA-Gender-Pay-Gap, State of Motherhood in Europe, den Business Creator Summit 2025 & 3 Fragen an Didine van der Platenvlotbrug
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Emojis als Codes ◆ Bibi Blocksberg ◆ UEFA-Gender-Pay-Gap ◆ State of Motherhood in Europe ◆ Business Creator Summit 2025◆ 3 Fragen an Didine van der Platenvlotbrug
Benutzt du viele Emojis beim Schreiben? Ich selbst nur bedingt, aber wenn ich etwas toll finde, schicke ich ein rotes Herz. Wenn ich über eine Nachricht schmunzeln muss, gibt’s einen Lachsmiley und bei Geburtstagen einen Partyhut. Relativ selbsterklärend.
Ob Fan oder nicht, Emojis bieten die Möglichkeit, Inhalte zu vermitteln und effektiver zu kommunizieren. Tricky wird es jedoch, wenn diesen Symbolen unerwartete Bedeutungen zugeschrieben werden: Denkst du bei einer Kiwi an Transfeindlichkeit? Oder erinnert dich Milch an rassistische Propaganda?
Für gewöhnlich haben diese Dinge auch nichts miteinander zu tun. Doch auf Tiktok, Instagram und Co. werden diese Emojis als Codes verstanden. Codes, die extreme Rechte verwenden, um ihre Ideologie verschlüsselt zu verbreiten, ohne strafrechtlich belangt zu werden.
Kaum zu glauben, aber wahr: So wird aus einem Flugzeug-Emoji ein Symbol für Abschiebung, zwei Blitz-Emojis werden als Ersatz für SS-Runen verwendet oder zwei schwarze Billardkugeln stehen für den Neonazi-Code »88«. Und das sind nur die offensichtlicheren Beispiele – es geht weitaus tiefer.
Fun Fact: Menschen, die häufiger Emojis verwenden, haben angeblich eine höhere emotionale Intelligenz. Sie können eigene und fremde Gefühle besser wahrnehmen, verstehen und angemessen darauf reagieren. Wenn ich dabei aber an diese Codes denke, wird mir schlecht.
SCHON ENTDECKT?
Bibi Blocksberg = feministische Ikone: Anfang des Jahres hat das Social-Media-Team von Kiddinx – das alle Markenrechte an Bibi hat – die Figur zu TikTok gebracht und in ein feministisches Licht gestellt. Bibi, wie wir sie seit 1980 kennen, ist laut, schlagfertig und frech. Sie kritisiert ihren Vater, widerspricht dem Bürgermeister und zettelt ganze Streiks an. Heute stellt sie patriarchale Strukturen infrage, entmachtet Männer und feiert die Girlhood. Nostalgie trifft Feminismus und ich lieb’s.
Thema Fußball: Immer mehr Mädchen treten in Fußballvereine ein und spielen dort aktiv. Die Mitgliederzahlen haben sich nahezu verdoppelt. Wie toll! Doch leider ändert das noch nichts am UEFA-Gender-Pay-Gap. Zwar schüttet die UEFA so viel Preisgeld wie noch nie aus, dennoch besteht ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen. Andere Länder zeigen längst, dass Equal Pay im Sport möglich ist, also: schwache Leistung …
Foto: Instagram/ statista.de
State of Motherhood in Europe: Eine Studie von Make Mothers Matterzeigt, dass 50 Prozent der Mütter in Europa mit mentalen Gesundheitsproblemen kämpfen. Deutschland ist besonders betroffen, denn deutsche Mütter leiden überdurchschnittlich unter Depressionen. Ganze 46 Prozent fühlen sich mental überlastet, 36 Prozent reduzieren ihre Arbeitszeit und 31 Prozent der Mütter sagen, dass Mutterschaft ihre Karriere negativ beeinflusst. Gründe? Gesellschaftliche Barrieren wie Ehegattensplitting und kulturelle Stigmen. Wer hätte das nur ahnen können?!
Neu im Lehrplan: In Großbritannien sollen Schulen künftig über Frauenfeindlichkeit aufklären. Ein Leitfaden des Bildungsministeriums, der ab dem nächsten Schuljahr freiwillig und ab 2026 verpflichtend umgesetzt werden soll, wird dieses Thema behandeln. Eine Erhebung des britischen Bildungsministeriums zeigt, dass 54 Prozent der Jugendlichen im Alter von 11 bis 19 Jahren kürzlich frauenfeindliche Aussagen erlebt haben. Sehr sinnvoll, sollte weltweit auf den Lehrplan!
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DREI FRAGEN AN
»Didine the Queer Mom« aka Didine van der Platenvlotbrug steht als Performerin auf der Bühne oder hält Vorlesungen an Universitäten. Sie ist Queer-Aktivistin und Mitbegründerin des Feminité – Das Weiblichkeiten-Museum in Hamburg. Mit ihrer Arbeit hinterfragt sie humorvoll und tiefgründig gesellschaftliche Normen und feiert die Vielfalt.
Didine van der Platenvlotbrug Foto: Andreas Muhme
Als Mitbegründerin des »Feminité-Museums«: Was bedeutet Weiblichkeit für dich im Jahr 2025, und hat sich diese Definition für dich über die Jahre verändert?
»Weiblichkeit ist für mich heute ein riesiger Möglichkeitsraum. Früher dachten wir, Weiblichkeit sei ein Geschlecht. Heute verstehe ich Weiblichkeit als Praxis, als Kraft. Menschen – egal, ob cis, trans* oder non-binär – können weibliche Codes nutzen, um Räume zu prägen,
Nähe zu schaffen, Schönheit und Widerstand zu leben. Im Feminité-Museum interessiert uns weniger, wie jemand geboren wurde, sondern wie weibliche Kultur performt wird. Für mich ist Weiblichkeit ein Geschenk: subversiv, zärtlich, kreativ.«
Deine Kunst und Performances spielen oft mit Geschlechterrollen und Klischees. Welche Botschaft möchtest du damit vermitteln?
»Geschlecht ist ein Spielplatz. Die Ideen, wie ›Frauen‹ oder ›Männer‹ sein sollen, sind Konstrukte, die wir verändern dürfen. Ich möchte zeigen: Du kannst mit Klischees tanzen, sie brechen oder ironisch feiern. Diese Freiheit, mit Identität zu experimentieren, ist empowernd und heilsam.«
Wenn du einen Wunsch für die Zukunft der Wahrnehmung von Weiblichkeit hättest – wie würde dieser lauten?
»Dass wir Weiblichkeit als zärtlichen Ermöglichungsraum verstehen, als ein Empowerment und Gegenkonzept zu patriarchalen Ideen und Muster, die uns offensichtlich ja nicht sehr weit gebracht haben. Ich wünsche mir, dass wir ihre Kraft nutzen: als zärtliche Rebellion, als Einladung zu neuen Formen von Zusammenleben. Lasst Weiblichkeiten die Welt regieren!«
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